Bienen, insbesondere Wildbienen, sind für die Bestäubung vieler Pflanzen unerlässlich. Sie ernähren sich sowohl als adulte Tiere als auch als Larven ausschließlich von Blütenprodukten. Während viele Wildbienenarten Nektar von verschiedenen Pflanzenarten sammeln können, zeigt sich eine starke Spezialisierung beim Pollenerwerb. Daher wird zwischen oligolektischen, eingeschränkt polylektischen und polylektischen Arten unterschieden, je nach Anzahl der genutzten Pollenquellen.
Das digitale Spiel „Wildbienen“ nutzt das Konzept des Game Based Learning, um Schülerinnen die Nahrungsspezialisierung von Wildbienen nahezubringen. Durch „trial and error“ entdecken sie, auf welchen Pflanzenarten exemplarische Wildbienen Pollen sammeln können. Dabei wird deutlich, wie stark das Vorkommen bestimmter Arten von ihren spezifischen Nahrungspflanzen abhängt, was das Verständnis der Lebensraumanforderungen fördert.
Über die Sachkompetenz hinaus ermöglicht das Spiel den Lernenden, Maßnahmen zum Schutz von Wildbienen abzuleiten: Sie erkennen, dass der Artenschutz eng mit dem Vorhandensein spezifischer Pflanzenarten verknüpft ist und umgekehrt, indem erarbeitet wird, dass das Vorkommen streng oligolektischer Arten davon abhängt, dass ihre spezifische Nahrungspflanze in ihrem Lebensraum vorhanden ist, auch wenn theoretisch viele andere Nahrungspflanzen für Wildbienen verfügbar sind. Die Anpflanzung von Blütenpflanzen, die für oligolektische Arten als Pollenquelle dienen, wird abgeleitet.
Die erarbeiteten Erkenntnisse können anschließend von den Lernenden angewendet werden, indem zwei unterschiedliche Wiesen im Spiel hinsichtlich ihres Potentials der Förderung der Artenvielfalt der Wildbienen bewertet werden (Bewertungskompetenz). Insgesamt bietet die „Wildbienen“ eine interaktive Plattform, um das Verständnis für die Bedeutung von Wildbienen und deren Lebensraumbedarf zu fördern und den Fokus auf den aktiven Wildbienenschutz zu legen. |