Vortragender: | Prof. Dr. Robert Schwankner |
Co-Autoren: | Andreas Rohmann |
Institution: | Hochschule München |
Datum: | 11. November 2024 |
Zeit: | 11:30 ‑ 13:00 Uhr |
Raum: | NW1 |
Plätze: | noch 33 Plätze frei |
Beitrags-Nr. | 35 |
Als wir Anfang der 80iger Jahre mit Gammaspektrometrie breiter in Berührung kamen, ging das nur mit wissenschaftlichen Geräten, konkret pro Messplatz rund 400 kDM, Bleiabschirmungen im Bereich von 2 t und Flüssigstickstoffkühlung der Ge-Einkristalldetektoren.
Die Ereignisse von Tschernobyl hatten danach in diesem Bereich einen starken Einfluss auf die Lehrmittelindustrie im deutschsprachigen Raum. Man kann heute (und das geschieht tatsächlich seit 1988) mit 10 k€ - Investition eine sehr gute Schulgammaspektrometrie betreiben auf Basis anorganischer Szintillatoren.
Nachdem nun nahezu alle Radionuklide über eine oder mehrere Gammaemissionslinien verfügen sind diese Detektoren wie etwa CsI(Tl) miniaturisiert ein wirkmächtiges Werkzeug der Radioanalytik.
In den letzten 3 Jahren sind solche Kleinstspektrometer (in der Größe eines Feuerzeugs oder Müsliriegels) auf den Markt gekommen, die für den affordablen Preis eines Netzgerätes (rsp. Magnetrührers und weniger) qualitative Gammaspektrometrie breit in der Lehre ermöglichen. Damit ist apparativ der Zugang zu diesem sehr attraktiven Gebiet pekuniär dem Schulunterricht nicht mehr verschließbar.
Radioisotope wie K-40, Eu-176, Cs-137 und Co-60 können nachgewiesen werden. Die säkularen und transienten Gleichgewichte der radiogenetischen Glieder der Uran-/Radium und der Thoriumzerfallsreihe können dokumentiert, die Radioemationen in Folge Elementtransmutation belegt werden.
Es ist ein aufregender Beginn im experimentellen Unterricht der Neuzuwendung zu Teilchen und Kernen beizutreten, 113 Jahren nachdem der Atomkern sich uns erschlossen hat.