Der Anästhesist als Chemiker: die Chemie des Atemkalks
Vortragender: Dr. Axel Schunk
Co-Autoren:Wolfgang Proske, Martin Schwab, Robert Gintrowicz
Institution:Charité - Universitätsmedizin Berlin
Datum:12. November 2024
Zeit:11:00 ‑ 11:45 Uhr
Raum:CH
Plätze:noch 46 Plätze frei
Beitrags-Nr.71

Der Energiestoffwechsel des Menschen entspricht chemisch gesehen einer Verbrennung – organisches Material wird durch Sauerstoff oxidiert und dabei zu Kohlendioxid und Wasser umgesetzt. Wir müssen zum Erhalt der Lebensvorgänge also Sauerstoff einatmen und CO2 ausatmen. Die Luft enthält ca. 21% Sauerstoff und nur geringe Mengen CO2, daher ist dieser Prozess im Freien und ausreichend gelüfteten Innenräumen problemlos möglich.

Wenn jedoch – beispielsweise im Rahmen einer Vollnarkose – die Atemgase in einem geschlossenen System geführt werden, müssen in jedem Zyklus O2 und CO2 ausgetauscht werden. O2 kann aus Druckgasflaschen zugeführt werden, CO2 muss entfernt werden, dazu dient in der Regel eine Kartusche mit „Atemkalk“. Dabei handelt es sich in erster Linie um Calciumhydroxid („gelöschter Kalk“), der in der Lage ist, CO2 zu binden.

In diesem Experimentalvortrag werden aufbauende auf den Kalk-Kreislauf und die relevanten Säure-Base-Reaktionen die chemischen Grundlagen im Einsatz von Atemkalk in einfachen Experimenten vorgestellt und die klinische Relevanz insbesondere in der Anästhesiologie erläutert.