| Vortragender: | Prof. Dr. Michael Meyer |
| Institution: | Universität zu Köln, Institut für Mathematikdidaktik |
| Ort: | Universität zu Köln, Didaktik der Physik, Gebäude 216a (Gronewaldstr. 2 50931 Köln) |
| Datum: | 30. September 2025 |
| Zeit: | 14:15 ‑ 14:55 Uhr |
| Raum: | S130 (EG) |
| Plätze: | noch 82 Plätze frei |
| Beitrags-Nr. | VM 10 |
Im Zuge der Allgemeinbildung müssen Schüler auf die Komplexität der modernen Gesellschaft vorbereitet werden (Heymann, 1996) und entsprechend auch die Notwendigkeit sozialer und technologischer Veränderungen zur Bewältigung globaler Krisen verstehen (Ausschuss für Umwelt und Klimawandel [ECCC], 2022). Hier kommt der Mathematikausbildung eine Schlüsselrolle zu, insofern die Ausbildung rationalen Handelns u. a. durch Argumente bzw. Beweise ein Kern des Mathematiklernens ist.
Obwohl das Beweisen bzw. das Argumentieren für die Mathematik von zentraler Bedeutung sind, stellen sie besondere Herausforderung dar (z. B. Kotelawala, 2013; Meyer & Schnell, 2020). Studien zeigen u. a., dass Lernende häufig keine subjektive Wertschätzung für Beweise entwickeln oder deren objektive Notwendigkeit nicht erkennen (z. B. Winter, 1983; Schwarzkopf, 2001).
Diese beiden Aspekte werden miteinander verbunden: Das Bedürfnis nach Beweisen in der Mathematik und dem kritischen Denken, das zur Bewältigung des Klimawandels erforderlich ist. Es wird thematisiert, wie (1) die Förderung des Bedürfnisses nach Beweisen in der Mathematik den Schülern hilft, falsche Behauptungen zum Klimawandel kritisch zu analysieren, und (2) die Dekonstruktion von Fehlinformationen wiederum ein stärkeres Verständnis für Beweise und Begründungen im mathematischen Kontext fördern kann.