Neueste Forschungsergebnisse aus der Bildungspsychologie zur Förderung nachhaltigen Lernens
Vortragende: Seokyoung Kim
Institution:RUB / Bildungspsychologie/ Erziehungswissenschaft
Datum:Freitag, 2. Mai 2025
Zeit:15:30 ‑ 16:30 Uhr
Raum:VZ 01/TG2
Beitrags-Nr.:VF 02-181

Nachhaltiges Lernen in Schulen stützt sich auf zwei wesentliche Ziele: Erstens soll der Lerninhalt tiefgehend verstanden werden, damit das erworbene Wissen praktisch angewendet werden kann. Zweitens soll dieses Wissen langfristig im Gedächtnis verankert werden, sodass es bei der Bearbeitung verwandter Themen leicht abgerufen werden kann. Ziel besteht also darin, sowohl die Wissenskonstruktion als auch die Konsolidierung zu fördern – beides ist entscheidend für nachhaltigen Transfer des Wissens. Empirische Studien weisen jedoch darauf hin, dass generative Lernaufgaben, die primär auf Wissenskonstruktion abzielen, für das langfristige Behalten weniger optimal sind. Sie fördern zwar das Verständnis neuer Inhalte, tragen aber nur eingeschränkt zur Konsolidierung im Gedächtnis bei. Abrufübungen hingegen fördern das langfristige Abrufen von Wissen, setzen jedoch ein gutes Verständnis voraus. Diese Studie untersucht die Auswirkungen der Integration von Abrufübungen beim generativen Zeichnen auf nachhaltiges Lernen. Hierbei wird das Closed-Book-Format verwendet, bei dem Lernende beim Zeichnen die erlernten Inhalte aus dem Gedächtnis abrufen müssen. Die nachhaltigen Lerneffekte dieses Formats werden im Vergleich zum Open-Book-Format evaluiert. Der Begriff "Nachhaltiges Lernen" beschreibt in diesem Zusammenhang die Fähigkeit, das Gelernte nach einem langen
Zeitintervall von 8 Wochen anzuwenden.