Vortragender: | Phillip Gerald Schoßau |
Co-Autoren: | Fr. Dr. Uta Magdans, Hr. Prof. Dr. Andreas Borowski |
Institution: | Universität Potsdam, Didaktik der Physik |
Datum: | Samstag, 3. Mai 2025 |
Zeit: | 14:30 ‑ 15:15 Uhr |
Raum: | NB 2/99 |
Beitrags-Nr.: | VP 03-125 |
Ein in den vergangenen Jahren aus Zeitgründen wenig thematisierter Aspekt beim Experimentieren im Physikunterricht ist der Umgang mit Messunsicherheiten. Messunsicherheiten spielen eine wesentliche Rolle bei der Bewertung quantitativ aufgestellter Hypothesen. Nur bei Angabe eines Unsicherheitsintervalls kann beurteilt werden, ob sich der Mess- vom Referenzwert unterscheidet und die Hypothese abgelehnt werden muss. Messunsicherheiten im Physikunterricht zu thematisieren bedeutet auch über die Physik als Wissenschaft zu lernen und die Scientific Literacy der Lernenden zu fördern, da wissenschaftstheoretische Aspekte wie der Experimentierzyklus, Modellgrenzen, Hypothesentests und Variablenkontrollstrategie mit Messunsicherheiten verknüpft sind.
In den neuen Bildungsstandards für die Sekundarstufen (2020, 2024) wurden von der KMK Messunsicherheiten explizit verankert. Das Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen veröffentlicht dazu illustrierende Aufgaben, welche die Standards interpretiert. Der Vortrag stellt die Standards E 3.3 und E 7 der Sek. I bzw. II vor und verknüpft die Messunsicherheiten mit dem Kontext des Klimawandels bzw. thematisiert die Inhalte am klassischen Beispiel des Fadenpendels. Daraus werden die inhaltlichen Anforderungen des Themengebiets anhand des Sachstrukturmodells von Hellwig abgeleitet, eingeordnet und erste integrierende Anwendungsmöglichkeiten im Unterricht thematisiert.